Buch zur Hammer-Brennerei Landauer & Macholl erscheint
Creativ Texter Helmut Müller hat ein Buch geschrieben: „Wieviel schöner ist das Leben, wenn wir einen Hammer heben“ – die Geschichte der Heilbronner Hammer-Brennerei Landauer & Macholl. Das Buch erscheint am 9. November 2017
Hammer Jubelbrand – die Legende lebt
Alteingesessene Heilbronner kennen ihn noch, den legendären Hammer Jubelbrand – ein zart-duftender, milder Weinbrand in V.V.S.O.P.-Qualität von der Heilbronner Hammer-Brennerei Landauer & Macholl. Die Renaissance des Edelweinbrands 2015 gab dem freien Texter und Journalisten Helmut Müller den Anstoß zu Recherchen über die Hammer-Brennerei. Entstanden ist ein reich bebildertes Porträt eines jüdischen Familienunternehmens, das über vier Generationen Heilbronner Wirtschaftsgeschichte geschrieben hat.
Unbekannte Quellen gesichtet
1861 vom jüdischen Kaufmann Max Landauer gegründet, entwickelt sich das Unternehmen Landauer & Macholl mit dem Markenzeichen Hammer zum größten Spirituosenhersteller im südwestdeutschen Raum mit dem bundesweit breitesten Spektrum an hochwertigen Spirituosen. Für das Buch hat Helmut Müller in Archiven in Heilbronn, Gerabronn, Crailsheim, Ludwigsburg, Stuttgart und München bislang unbekannte Quellen zur Familie des Firmengründers Max Landauer ausfindig gemacht. „Es war ungemein spannend nachzuvollziehen, unter welchen Umständen Max Landauer aufgewachsen ist und wie er sich schließlich 1861 mit einem Spirituosenhandel in Heilbronn niedergelassen hat“, sagt der Autor.
Geschichte jüdischen Lebens
Die Geschichte der Hammer-Brennerei ist zugleich eine Geschichte jüdischen Unternehmertums. Das Buch gibt Einblick in die jüdische Lebensweise, die jüdischer Kultur und das jüdische Netzwerk. Es schildert aber auch eindringlich die Zeiten der Verfolgung, Erniedrigung, Verleumdung und Entrechtung. Ausführlich wird das Vorgehen der Nationalsozialisten gegen die Familie Landauer und das Unternehmen geschildert, die komplette Zerstörung der Wohnungen einen Tag nach der Reichskristallnacht, die Arisierung des Unternehmens und der lange „schmähliche Kampf um die Wiedergutmachung nach dem Krieg“, so Helmut Müller.
Zeitzeugen befragt
Zur Nachkriegsgeschichte hat er viele Zeitzeugen befragt, darunter zahlreiche noch lebende ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hammer-Brennerei. Eine Gruppe trifft sich regelmäßig zweimal im Jahr im Café des Insel-Hotels und tauscht Erinnerungen aus. „So ist eine sehr lebendige Darstellung entstanden, die die Arbeitsatmosphäre und das Betriebsklima bei der Hammer-Brennerei sehr anschaulich schildert“, sagt Helmut Müller.
Anekdoten und Geschichten von Prominenten
Ergänzt wird das Buch mit Anekdoten und Schilderungen rund um die Hammer-Brennerei von Persönlichkeiten aus Politik und Kultur. Der in Heilbronn geborene Autor Rainer Moritz beispielsweise sinniert über die Werbung der Hammer-Brennerei. Der frühere Roigheimer Bürgermeister Dieter Schille skizziert die Rolle von Emil Stückle, Leiter des Berliner Verkaufsbüros von Landauer & Macholl. Steffen Schoch, Leiter der Heilbronn Marketing Gesellschaft, erinnert sich an seine Großmutter, die bei der Hammer-Brennerei einfach so aus Spaß gearbeitet hat. Und der frühere Friedrichshaller Bürgermeister Eugen Kocher weiß noch, wie nach dem Besuch seiner Abiturklasse bei der Hammer-Brennerei und der Verkostung diverser Spirituosen die Mädchen immer schöner geworden sind.
Kooperation mit Schnapsmuseum
Zahlreiche abgebildete Exponate und Dokumente stammen aus der Schatzkiste des Schwäbischen Schnapsmuseums in Bönnigheim. „Leiter Kurt Sartorius hat bereitwillig die Tore des Museums für mich geöffnet und so die umfangreiche bildliche Darstellung im Buch erst ermöglicht“, sagt Helmut Müller. Dass das Buch überhaupt entstanden ist, verdankt er Markus Weisser. Der gab dem Journalisten 2015 den Auftrag, den wieder ins Leben gerufenen Hammer Jubelbrand öffentlichkeitswirksam zu vermarkten. „Ich recherchierte, las mich ein, und nachdem ich auch die Spirituosen der Jubelbrand-Linie gekostet hatte – meiner Frau und meiner Tochter schmeckte vor allem der Kräuterlikör – war ich mir sicher: Dieses Unternehmen verdient es, erinnert zu werden“.
Das Buch wird am 9.11. um 19 Uhr offiziell im Mangold im Marra-Haus in der Unteren Neckarstraße vorgestellt. Weitere Termine: 10./11.11. um 17-22 Uhr in der Winery Heilbronn, 15.11. in der vhs Cäcilienstraße 54, 21.11. 18 Uhr im Schwäbischen Schnapsmuseum in Bönnigheim. Alle Vorstellungen sind verbunden mit einer Verkostung der Jubelbrandlinie
Info:
Das Buch „Wieviel schöner ist das Leben, wenn wir einen Hammer heben“ – Die Geschichte der Heilbronner Hammer-Brennerei Landauer & Macholl von Helmut Müller ist im Verlag Laub erschienen und kostet 24,80 Euro. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich, im Heilbronner-Stimme-Shop und bei der Heilbronner Touristinformation in der Kaiserstraße. Es kann auch online bei www.creativ-text.de sowie bei www.jubelbrand.de und über Amazon bestellt werden.